Wir unterscheiden 3 Arten von Offsetdruckfarben
UV-Farben (kennzeichnungspflichtig)
Als erste Druckerei haben wir seinerzeit eine 8-Farben Heidelberg-Maschine mit UV-Farben aufgebaut – davon lassen wir aber inzwischen die Finger. Generell muss jeder selbst entscheiden, ob er Printprodukte mit „Plastikfarbe“ bzw. Photoinitiatoren haben will – aber ein Blick in das Sicherheitsdatenblatt der Farben lohnt, ich persönlich fasse diese Farben nur noch mit Handschuhen an – wie es auch im Sicherheitsdatenblatt steht. Hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander, jedoch hat die EU nicht umsonst den Grenzwert der problematischen Bestandteile der Photoinitiatoren gesenkt und den Umgang mit den Farben werdenden Müttern untersagt. You decide!
Kennzeichnungspflichte Druckfarben
In diesen Druckfarben sind kennzeichnungspflichtige chemische Verbindungen enthalten. Je nach gewünschter Farbeigenschaft beim Druck sind diese Verbindungen unterschiedlich. Eine von uns verwendete Druckfarbe ist z.B. die Epple Stability CF, mit dieser Druckfarbe produzieren wir unter anderem Druckaufträge mit dem Blauen Engel. Der einzige Zusatzstoff ist 2-tert-Butylhydrochinon. Dieser Stoff sorgt dafür, dass die Druckfarbe keine Haut an der Oberfläche bildet. Der gleiche Stoff ist ebenfalls in Kosmetika enthalten und wird als Konservierungsstoff in der Lebensmittelindustrie verwendet. In diesem Bereich tummeln sich viele verschiedene Hersteller mit unzähligen Farbserien.
Kennzeichnungsfreie Druckfarben
Inzwischen gibt es kennzeichnungsfreie Druckfarben. Hier sprechen Druckereien wie oben erwähnt fälschlicherweise oft von Biofarben. Jedoch sind diese Farben sind in Bezug auf Gefährdung und Nachhaltigkeit ganz oben anzusiedeln und stellen aktuell die beste Option dar.
Fazit: Die „guten“ Druckereien informieren Sie ausführlich über die eingesetzten Farben und machen kein Geheimnis daraus. Sie müssen nicht erst Sicherheitsdatenblätter von Ihren Lieferanten anfordern, sondern senden Ihnen diese umgehend und erklären Ihnen die einzelnen Punkte. Druckfarben werden durch De-Inking aus den Fasern gewaschen und professionell entsorgt, Druckfarben haben nichts auf dem Kompost zu suchen oder gar in der Umwelt, auch eine Cradle-to-Cradle zertifizierte Farbe nicht.
Haben Sie noch weitere Fragen zum Thema „Sind Druckfarben giftig“ – rufen Sie mich einfach an, ich freue mich.
Ihr Benedikt Wild 06.2021