Druckfreigabe im Offsetdruck

Die Druckfreigabe - ein kleiner Stolperstein mit großer Wirkung

Die Druckfreigabe ist einer der wichtigsten Bausteine bei der Herstellung von Printprodukten. Passiert hier ein kleiner Fehler hat dieser meist eine große Wirkung. Denn im Nachgang lassen sich gedruckte "Fehler" nicht mehr so einfach lösen. Bei gravierenden Fehlern muss oft das ganze Produkt neu gedruckt werden. Ist der Fehler nicht so groß, kann er unter Umständen toleriert werden. Lösungen sind oftmals Blätter mit der richtigen Seite, die dem Produkt beigelegt werden, die falsche Stelle wird überklebt oder die Seite wird beim Buchdoktor ausgetauscht. Aber alle die Prozesse sind mit hohen Kosten verbunden. Deshalb muss die Druckfreigabe sitzen. 

Warum die Druckfreigabe so wichtig ist

Die Druckfreigabe ist ein elementarer Baustein und bildet die Basis für einen erfolgreichen Druck. Von der Anlieferung der Druckdaten bis hin zur Druckplatte kann viel passieren. Aber das gute ist, Sie haben volle Kontrolle und sind immer "Herr der Freigabe". 

In dem PDF zur Freigabe sehen sie 1:1 die Daten von der belichteten Druckplatte. Das heißt, alles was Sie sehen oder nicht wird später da sein oder eben nicht. Transparenzen, Überdrucken oder Aussparen? Sie sehen wie Ihre Daten im Druck aussehen. Die kann unter Umständen von Ihrem Bildschirm abweichen, je nachdem mit welcher Software und Version SIe arbeiten. 

 

Hier die wichtigsten Punkte die Sie checken sollten

1. Das PDF zur Freigabe

Nach Sichtung Ihrer Daten und vor dem Druck erhalten Sie PDF zur Freigabe. Das ist ein entscheidender Punkt. Beim Arbeiten mit Ihren Daten können auch bei uns im Haus Fehler auftreten, sein es menschliche Fehler oder Softwarefehler die wir nicht beeinflussen können. Wir versichern jedoch größtmöglich Sorgfalt. Sie erhalten vor dem Druck ein PDF zur Freigabe. Dieses sollten sie sehr genau prüfen, bevor Sie die Druckfreigabe erteilen. Wichtige Punkte sind dabei:

  • Ist das die richtige Datei?
  • Stimmt die Anordnung der Seiten?
  • Stimmt die Seitenreihenfolge?
  • Sind alle Seiten vorhanden - Vollständigkeit
  • Korrekte Darstellung von Grafiken und Texten

2. Warum ein komprimiertes PDF zur Freigabe

Das PDF ist komprimiert, dadurch können Details „pixelig“ wirken. Dies hat nichts mit der Druckqualität zu tun. 
Im Falle einer schlechten Bildauflösung würden wir Sie informieren. 

Für den Freigabeprozess müssten wir mit Ihrem PDF arbeiten, Wir spalten Ihre PDF bei einem CMYK Druck in 4 Farbkanäle auf. Für jeden Farbauszug benötigen wir ja eine Druckplatte. Die Datenmengen werden durch die Farbkanalseparation extrem erhöht, deshalb senden wir Ihnen ein komprimiertes PDF. Auf diesem PDF ist alles ersichtlich war später im Druck passieren wird. 

3. Vorsicht bei: "Nach Austausch druckfrei"

Wer hat diesen Satz nicht schon mal einer Druckerei geschrieben. In der gesendeten Druckfreigabe wurde ein kleiner Fehler entdeckt, ist ja nicht so schlimm, Sie senden einfach die entsprechende Seite mit dem Vermerk: "Nach Austausch druckfrei" einfach neu und lehnen sich bequem zurück. Leider ist das nicht ganz so einfach. Denn die Verantwortung liegt hier beim Kunden. Aber warum ist das so?

Wir sind bei der Verarbeitung der Druckdaten auf Adobe angewiesen. Beim Verrechnen der Druckdaten kann immer etwas passieren, diesen Prozess haben wir nicht in der Hand und bei täglich über 10.000 Seiten kann eine menschliche Kontrolle nicht stattfinden. Jedoch erhalten Sie auf Wunsch immer ein weiteres PDF zur Freigabe wenn Sie Austauschseiten senden. Sollten Seiten mit dem Vermerk gesendet werden aus dem hervorgeht,dass die Daten druckfrei sind und nach Austausch gedruckt werden können, erhalten Sie keine weitere Freigabe. Treten Fehler beim Umrechnen der Druckdaten auf können wir dafür keine Haftung übernehmen.

4. Schwarzer (farbiger) Fließtext

Bitte beachten Sie, dass schwarzer Fließtext kleiner als 10 Punkt nicht mehrfarbig angelegt werden sollte, um ein scharfes Druckbild zu erzielen. Dies gilt für negativen sowie für positiven Text. Ein sauberes Druckbild für den Text erhalten Sie nur mit 100% schwarz. Auch farbige Texte in 10pt sind kritisch zu beurteilen. 

Je nach Papierart, Grammatur, Laufrichtung oder Druckbild kann ein minimaler Verzug beim Verarbeiten entstehen.

Wichtig: Diese Punkt kann technisch nicht geprüft werden. 

5. Druck mit Pantonefarben

Ein viel diskutierter Punkt ist der Einsatz von Pantone Farben. Jetzt müssten wir leider mit einem kleinen Designertraum aufräumen. Pantonefarben sind leider nicht farbverbindlich

Dazu eine kleine Geschichte aus dem Nähkästen:

Im Vorfeld besprechen wir mit dem Kunden einen 5-farbigen Job. Der Kunde wünscht sich ein schönes Pantone Blau. Es soll Pantone C287 werden. Wir bestellen Pantone C287 und der Kunde kommt zur Druckabnahme. Die Farbe ist in der Maschine und wir stimmen die Farbe mit unserem Farbfächer ab. Passt. Aber nur so lange bis der Kunde seinen Pantonefächer neben die Farbe liegt. Irgendwie passt es jetzt nicht mehr zu 100%. Eher zu 96%. Aber woran liegt das? Das ist dann der Augenblick, in dem wir unseren Pantonefächer neben den Fächer vom Kunden legen, und auch diese Fächer passen nicht zusammen. Wir holen einen 3. Pantonefächer und auch dieser passt nicht in die Reihe. Wir haben 3 Panteonfächer mit C287 nebeneinander liegen und wir sehen mit großen Augen auf 3 verschieden Blautöne. 

Pantonefächer sind nicht farbverbindlich sondern mehr die Idee einer Farbe. 

Sollte die Farbe zu 100% getroffen werden macht es Sinn sich die Farbe für den Bedruckstoff anmischen zu lassen. Dies ist mit etwas Aufwand und Kosten verbunden, jedoch erhalten Sie ein wesentlich besseres Ergebnis. 

6. Bei Unsicherheit Plott anfordern

Sind Sie sich einmal nicht sicher können Sie gerne zur Freigabe einen Plott anfordern.

Was ist ein Plott?

Bei einem Plott verwenden wir die Daten, die später auch auf die Druckplatten kommen und drucken 1 Exemplar im Digitaldruck auf einem normalen Papier aus. Sie können hier nicht die Druckqualität und das Papier beurteilen. Sondern vielmehr  ob alles an seiner richtigen Stelle ist, ob Bilder, Text oder Grafiken beim Umrechnen beschädigt wurden. Sie sehen ob der Beschnitt vorhanden ist, ob die Seiten in der richtigen Reihenfolge kommen, etc. 

Wann ist ein Plott sinnvoll?

Falls SIe mit dem digitalen Freigabeprozess noch nicht 100% vertraut sind, macht es Sinn einen einen Plott anzufordern. Bei einem Plott können Sie zum Beispiel wesentlich besser die Seitenreihenfolge sehen. Sie sehen ob es eine linke oder rechte Seite ist. Es ist ein Ablaufmuster für den späteren Druck.

6. Last but not least

Wir weisen darauf hin, dass die F&W Druck- und Mediencenter GmbH keine Haftung für nachträglich festgestellte Text-, Satz- oder Grafik-und Gestaltungsfehler übernimmt, die aus den übermittelten Freigabe-PDF´s ersichtlich gewesen wären.

Ist die Austauschseite an der richtigen Stelle platziert?

Bitte checken Sie ob die Austauschseite an der richtigen Stelle im Dokument platziert wurde. Manche Druckwerke weisen keine Paginierung auf. Auch bei größtmöglicher Sorgfalt kann es hier zu Komplikationen kommen. 

Verspätete Freigaben oder mehrfach Korrekturläufe verzögern u.U. den LIefertermin

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